17.10.11

DEN STEIN DURCHLICHTEN III


jetzt leuchten die sterne aus dem inneren der steine!
von der kerzenflamme über halogen bis zur LED hat sich die lichtqualität sehr verändert - sie wurde kälter und kälter.
wo einst licht und wärme gemeinsam erstrahlten fallen diese qualitäten im heutigen alltag immer deutlicher auseinander! das licht wird klarer und kälter bis eiskaltem, klarem erkenntnislicht, das aber ohne jegliche wärme ist.
im inneren der erde aber leuchtet eine sonne!





11.09.11

DEN STEIN DURCHLICHTEN-II-


=der lichtpunct ensteht in dem schnittpunkt zweier sich kreuzender schnitte in den stein=

10.08.11

DEN STEIN DURCHLICHTEN !

der in die schwere gebundene stein will aufstreben zum licht!
licht in den stein zu bringen war hier meine intention. diesmal wollte ich nicht durch die künstlerische formung die schwere des steines aufheben, sondern ihn mit licht in einem stapel aus glasscheiben aufbrechen und durchlichten.
das objekt soll mir als bodenleuchte dienen.


besonders die grünliche lichtbrechung an den bruchkanten der glasscheiben fasziniert mich sehr.
damit verbunden ist natürlich auch immer die gefahr sich an den scharfen kanten - bei unkonzentriertem umgang damit - zu schneiden. 

= auch geistiges licht hat eine klarheit und kälte, die schneidend ist, wenn ihm die erwärmung und vergoldung durch das milde menschliche herz fehlt =

29.07.11

LICHTBLÜTE

unter den vielen steinen eines großen schuttberges fand ich ein abgebrochenes stück von einem marmorgrabstein. mit einfachen werkzeugen machte ich mich sofort daran ihn zu behauen, weil ich dieses schon lange nicht mehr gemacht hatte. je länger ich mich mit den stein beschäftigte, desto mehr fand ich heraus, wie er bearbeitet werden wollte.

er sprach zu mir: 
ich will eine lichtblüte werden!
jeder stein will sich aus der schwerkraft befreien, dem licht entgegen wachsen wie eine pflanze, ganz leicht und frei sein!    
nachdem ich das verstanden hatte, gingen die schläge mit spitzem meißel ganz leicht und ohne kraftaufwand. ich hatte das gefühl der stein formte sich wie von selbst nur durch meinen willen, durch den er sich von der schwere erlöst fühlte.
ist dies die aufgabe des menschen/künstlers als mitschöpfer auf unserem planeten?

26.06.11

DER 7. TAG:


strandart und midtsommerjazz am ostseebad:
abschied nehmen und sich verabreden um neue projekte zu planen.



oles skultur wenn auch nur für einige stunden am strand aufbauen und den ganzen tag mit wasser und grashalmen arbeiten und dabei musik hören. 


Rückblick von BRIGITTE POTTER-MÄL

Das Konzept "Landart" der "Kunst-Baustelle 8001", wurde während seiner Dauer von sieben Tagen in Flensburg, Juni 2011, zwischen dem Nordtor und dem Ostseebad Strand, in Zusammenarbeit der vier teilnehmenden Künstlern, Thomas Judisch, Hans Heinrich Reisener, Brigitte Potter-Mael, und Ole Praestkaer Joergensen auf äußerst lebendige und engagierte Weise diskutiert, in Frage gestellt, definiert und erweitert. Das Symposium war, wie ich es heute empfinde, sehr erfolgreich, denn es nahm die Form eines öffentlichen Forums an, in dem Experimente, Gespräche und Fragen zwischen Kunst-Kollegen und Kunst-Interessierten, wie auch Interaktionen mit der Öffentlichkeit jeden Alters an jedem Platz, an dem wir Künstler uns gerade befanden, stattfinden konnten. Die entstandenen Resultate als 3-D Form (die Plastik) in unserem gegebenen Landart-Raum, machten die dahintersteckenden Intentionen/Ideen vielleicht nicht immer deutlich lesbar, sie forderten und schafften jedoch neue Problemstellungen zum Thema Landart, die weiterhin durchdacht und bearbeitet werden können. Landart steht also auch weiterhin aktiv im Gespräch. Persönlich geht es mir bei diesen Gesprächen nicht um "Land-Art ist!" sondern um "ist Land Art?", denn ich bestehe darauf am Ort eines Landart Projekts nur mit den Materialien zu arbeiten die ich dort vorfinde, egal wie hässlich, eklig, oder schön diese Materialien auch immer sein mögen. Ich setze mir also Regeln und Probleme die ich lösen muss und auch in Metaphern umsetzen muss die über die Materie selbst hinausgehen. 

Mein Vorgang und Experiment im Landart Projekt: 
  • drei große schwarze Mülltüten mit Wasser gefüllt 
  • im Frosti Gefrierhaus in Flensburg, drei Tage lang drei Eisblöcke in Form von Mülltüten gefroren 
  • vom Ostseebad Strand in Flensburg während drei Tagen, jeweils eine Stunde lang, Müll aufgesammelt und in einer der drei Mülltüten eingefroren
  • zwei kristallklare Mülltüten-Eisblöcke einem mit müllgefüllten Mülltüten-Eisblock in Kontrast gegenübergestellt 
  • mich mit den Fragen "was bleibt?"  und "was vergeht?" auseinandergesetzt 
  • Fehlschlag im Experiment: der innere Kern/das Herz/das Wasser der eisigen "Plastik" blieb flüssig und weich 
  • Gelungenes Symbol und Metapher: die Menschheit braucht vis-a-vis der Natur ein weiches Herz, braucht Einfühlung/Empathie/tiefgründige Einsicht 
Meine daraus weiterführenden Fragen/Reflektionen:
  • welchen Abdruck hinterlasse ich, als Mensch, mit meinem Handeln und Tun auf der Landschaft die ich betrete?
  • was bleibt und vergeht?
  • wohin führt das "Gestern, Hier und Morgen"?                
  • Brigitte Potter-Mäl, 27. Juni 2011    

25.06.11

DER 6. TAG:

heute ist unser ausruh und party-tag. 
alle sind bei den paten - die netten menschen in munkbrarup, die die übernachtungs- und transport-patenschaft für brigitte übernommen haben - zum grillen und erzählen eingeladen.

zeit zum nachsinnen und austauschen:
versuch einer neuen positionsbestimmung in den landart begriffsfeldern .
von hans h. reisener:


-was ist eigentlich NATUeRlich und was ist eigentlich KUeNSTlich?
-was ist der mensch und wer bin ich?
-ich will mitschöpfer und mitverantworter von wesentlichem auf dieser erde sein!
-was ist wesentlich?

DER 5. TAG:



auch mit dem fahrrad läßt sich so einiges landart-material transportieren!





die fire & ice beachperformance war für alle eine interessante erfahrung. wir durften noch so einiges über das wesen von eis lernen. nicht nur, das es im wasser schneller schmilzt als in der luft, sogar bei sonnenschein, sondern auch das ein müllsack voll wasser mehrere tage im kühlhaus bei -24 grad braucht, um ganz und gar eis zu werden.
das man milchiges eis nicht als brennglas benutzen kann und vieles andere mehr.
trotzdem waren alle künstler begeister, auch von der netten unterstützung durch frosti-flensburg. nächstes jahr wollen unbedingt alle wiederkommen und meer mit eis arbeiten!

23.06.11

DER 4. TAG:

LANDART-STATEMENT von brigitte potter-mäl:
ich setze mir regeln:
-mich nicht der landschaft aufdrängen
-nach der stimme des ortes suchen
-die position meines werkes in frage stellen

eine objektivierte ökologiebewußte aktion:
=gestern, hier und morgen=

i set myself rules:
-to not force myself upon a landscape
-to seek the voice of the site
-to question my work's position

an objectefied ecology-conscious action:
=yesterday, here and tomorrow=









Thomas Judisch interveniert auf dem Museumsberg; auf der großen Wiese wurde ein "rechter Winkel" mit drei Erdhaufen gelegt und auf der Wiese direkt vor dem Kunstmuseum wurde eine Linie mit fünf Erdhaufen gezogen. Er nimmt dabei auf spielerischer Art und Weise die Baumreihen der Parkanlage auf.










22.06.11

DER 3. TAG:





der grüne teppich zu den TEMPORÄREN GÄRTEN ist ausgerollt


heute wurden die gärten von ca. 15 jugendlichen des NOVA-projektes besucht und besichtigt. einer erklärte sich ganz spontan bereit bei der pflege und sauberhaltung des gartens mitzuhelfen.

Die Künstlern diskutieren weiter angeregt über die Aktualität des Land-Art-Begriffs. Konsens ist, dass sich der Begriff, so wie er vor ca. 50 Jahren gestaltete, heute nicht mehr trägt. Die Frage, ob es mit anderen Begriffe gelingt, die Kunst im öffentlichen und privaten Raum, in der Natur oder in der urbanen Landschaft zu beschreiben, bleibt weiterhin offen.



ole macht weiter pläne für große skulpturen und läßt sich von den fehlenden sponsoren nicht abschrecken weiter künstlerisch zu arbeiten.


thomas judisch arbeitet mit maulwurfshügeln.

21.06.11

DER 2. TAG:






Die Arbeit: "I'm no man, I'm a mole" von Thomas Judisch findet dieser Tage seine Fortsetzung. 2008 hat er bereits in der Gropiusstadt, Berlin einen 10 m im Durchmesser großen Kreis positioniert.
Heuer sind unter anderem im Park oberhalb des Ostseebadstrands in Flensburg weitere Erdhaufen in geometrischen Formen zu sehen.


im temporären garten batteriestr. wurde mit dem freischneider ein neuer weg geschaffen.

die erste eisform für das johanni fire&ice-beach event ist bei frosti im kühlhaus.

DER 1. TAG


das timing ist perfekt:
.12 uhr treffen sich die aus allen richtungen zusammenkommenden künstler:

thomas judisch (dresden)
brigitte potter-mäl (vancouver)
ole praestekaer joergensen (fynshavn)


am ZOB-flensburg und tauschen ihre bisherigen reisefahrzeuge gegen die ökologischeren freiland-fahrräder.
voller tatendrang - nach einem stärkenden italienischen hausmanns-essen bei roberto - erkunden sie ihre zukünftigen schaffensorte und stoßen dabei schon an grenzen jedweder ART.
einig war man sich aber deutlich in einem punkte:

=wir wollen etwas gemeinsam erarbeiten!= 




wo auch immer - diesseits oder jenseits der eigenen, inneren, äußeren grenzen - dieses stattfinden mag.

 also: zuerst an den strand, dann in den garten und danach an die grenze!

15.06.11

WAS IST EIN =urbanes(urban)landart-camp= ?

diesen begriff gilt es erst noch zu fassen!
google verweist an 1. stelle auf diese seite, dann auf eine andere in australien, die allerdings gerade -down/under konstruction- ist. 
die kunstrichtung landart endstand ende der 60er jahre in den USA. als die augen der welt sich staunend der 1. mondlandung zuwendeten, zogen einige künstler bewußt aus den galerien weg in die natur. eine der ersten arbeiten ist die immer wieder zitierte, wenn auch etwas langweilige -spiral jetty- von robert smithson. ein spiraliger damm vom strand ins wasser.
sehr viel interessanter ist da schon die arbeit -dobble negativ- von michael heizer. mit bulldozern und dynamit arbeitete er kilometerlange gräben in die wüste bei las vegas. als errdrelief sollte diese arbeit meditativ erlebt(erwandert) werden.er wollte ein authentisches erlebnis fern ab der galerien und zivilisation erlebbar machen und lehnte jede form der fotografischen dokumentation und medialen vermittlung katerorisch ab.
auch gegen die später aufblühende öko-feministische bewegung grenzte er sich deutlich ab, indem er sagte, es gehe im um kunst und nicht um landschaft!
mittlerweile ist land-art hauptsächlich durch die vielen bilder und bücher über den schottischen künstler andy goldsworthy - der sehr meditativ und ausschließlich mit naturmaterialien arbeitet - sehr bekannt geworden. viele menschen versuchen seine arbeiten nachzuschaffen, wenn sie in der natur sind, doch fehlt ihnen meist die zeit und ausdauer, mit der dieser künstler über stunden und tage an seinen werken arbeitet.
heute wird landart fast nur noch ästhetisch-ökologisch rezipiert. interessant und evolutionär-provokant wird jetzt aber wieder der versuch landart(landschaft) mit urbanem(stadt)raum in einen neuen zusammenhang zu bringen. die sich wie wild gestreute samen schnell verbreitende guerillia-gardening und transition bewegungen sind 1. zeichen dafür.
die idee meines urban landart-camps wurde aus der not geboren, da es keine angebote von großen landschaftsflächen(bauern) gab, und ich in der stadt ohne auto lebe. 
also werden unsere künstler als 1.mit einem fahrrad und einer gelben regenjacke ausgestattet, um die natur/landschafts-reste in flensburg, die begegnung von stadt/kultur und natur zu erforschen. ein gepachtetes, verwaistes gartengrundstück in der nähe der flensburger werft wird uns als basislager(camp) für diese expeditionen dienen.
müssen wir heute natur neu denken, unseren planeten als ein lebendiges wesen erleben? 
kann landart geistiges in der landschaft sichtbar machen und die natur/schöpfung erhöhen? 
werden wir menschen zum mitschöpfer oder zerstörern des lebendigen?...

all diese fragen sollen in unserem camp bearbeitet und zwischen künstlern und interessierten ausgetauscht werden.


13.06.11

PFINGSTEN - der fünfzigste tag

und der geist weht wo er will....
und niemand weiß, wo die taube der freiheit fliegt und der same sich durch den asphalt bricht!

20.-26.6.2011 international URBAN-LANDART-CAMP in flensburg.

26.6.2011 midtsommer-jazzfest am ostseebadstrand flensburg mit land-art-workshop und arbeiten am strand.

ich freue mich auf interessierte teilnehmer und paten!

kontakt: 0461-3132967 oder 015152074242

26.04.11

MEIN OSTERKREUZ AUS GLAS


in einem traum hatte ich auf einer baustelle einen stapel von glasscheiben ohne handschuhe getragen. ich war fasziniert von der konzentration und den bewegungen die nötig waren um mich nicht an den scharfen kanten zu schneiden.ein künstlerkollege hatte mir von seiner arbeit - einem grabstein für einen verstorbenen freund - erzählt: ein stein und gestapelte glasscheiben, wobei das putzen der vielen scheiben die größte arbeit war.
so kam es wohl, das ich mir beim glaser glasstreifen bestellte um mir mein eigenes osterkreuz zu machen. die kombination von glas und stein - DURCHLICHTETE MATERIE - faszinierte mich schon lange. gleichzeitig arbeitete ich an kleinen wachsfiguren für meine ersten bronzegussversuche. so entstand mein eigenes golgatha.
äußerlich habe ich mich bei der arbeit mit dem glas nicht geschnitten!
ich war fasziniert von der lichtbrechung an den gestapelten glaskanten und wollte fotografisch die rote ostersonne, die auferstehungssonne durch mein glaskreuz einfangen. frustriert, weil es nicht gelang, setzte ich mich in meinem zimmer zur meditation und sah, wie die christussonne nun innerlich in mir aufstieg. am nächsten tag, als ich die frage nach dem zusammenhang zwischen dem glasklaren kalten erkenntnislicht und der wärme der christussonne stellte, merkte ich den schmerz des schnittes und fühlte mein warmes blut an der scharfen kante herab zu erde tropfen.


06.02.11