26.06.11

DER 7. TAG:


strandart und midtsommerjazz am ostseebad:
abschied nehmen und sich verabreden um neue projekte zu planen.



oles skultur wenn auch nur für einige stunden am strand aufbauen und den ganzen tag mit wasser und grashalmen arbeiten und dabei musik hören. 


Rückblick von BRIGITTE POTTER-MÄL

Das Konzept "Landart" der "Kunst-Baustelle 8001", wurde während seiner Dauer von sieben Tagen in Flensburg, Juni 2011, zwischen dem Nordtor und dem Ostseebad Strand, in Zusammenarbeit der vier teilnehmenden Künstlern, Thomas Judisch, Hans Heinrich Reisener, Brigitte Potter-Mael, und Ole Praestkaer Joergensen auf äußerst lebendige und engagierte Weise diskutiert, in Frage gestellt, definiert und erweitert. Das Symposium war, wie ich es heute empfinde, sehr erfolgreich, denn es nahm die Form eines öffentlichen Forums an, in dem Experimente, Gespräche und Fragen zwischen Kunst-Kollegen und Kunst-Interessierten, wie auch Interaktionen mit der Öffentlichkeit jeden Alters an jedem Platz, an dem wir Künstler uns gerade befanden, stattfinden konnten. Die entstandenen Resultate als 3-D Form (die Plastik) in unserem gegebenen Landart-Raum, machten die dahintersteckenden Intentionen/Ideen vielleicht nicht immer deutlich lesbar, sie forderten und schafften jedoch neue Problemstellungen zum Thema Landart, die weiterhin durchdacht und bearbeitet werden können. Landart steht also auch weiterhin aktiv im Gespräch. Persönlich geht es mir bei diesen Gesprächen nicht um "Land-Art ist!" sondern um "ist Land Art?", denn ich bestehe darauf am Ort eines Landart Projekts nur mit den Materialien zu arbeiten die ich dort vorfinde, egal wie hässlich, eklig, oder schön diese Materialien auch immer sein mögen. Ich setze mir also Regeln und Probleme die ich lösen muss und auch in Metaphern umsetzen muss die über die Materie selbst hinausgehen. 

Mein Vorgang und Experiment im Landart Projekt: 
  • drei große schwarze Mülltüten mit Wasser gefüllt 
  • im Frosti Gefrierhaus in Flensburg, drei Tage lang drei Eisblöcke in Form von Mülltüten gefroren 
  • vom Ostseebad Strand in Flensburg während drei Tagen, jeweils eine Stunde lang, Müll aufgesammelt und in einer der drei Mülltüten eingefroren
  • zwei kristallklare Mülltüten-Eisblöcke einem mit müllgefüllten Mülltüten-Eisblock in Kontrast gegenübergestellt 
  • mich mit den Fragen "was bleibt?"  und "was vergeht?" auseinandergesetzt 
  • Fehlschlag im Experiment: der innere Kern/das Herz/das Wasser der eisigen "Plastik" blieb flüssig und weich 
  • Gelungenes Symbol und Metapher: die Menschheit braucht vis-a-vis der Natur ein weiches Herz, braucht Einfühlung/Empathie/tiefgründige Einsicht 
Meine daraus weiterführenden Fragen/Reflektionen:
  • welchen Abdruck hinterlasse ich, als Mensch, mit meinem Handeln und Tun auf der Landschaft die ich betrete?
  • was bleibt und vergeht?
  • wohin führt das "Gestern, Hier und Morgen"?                
  • Brigitte Potter-Mäl, 27. Juni 2011