15.06.11

WAS IST EIN =urbanes(urban)landart-camp= ?

diesen begriff gilt es erst noch zu fassen!
google verweist an 1. stelle auf diese seite, dann auf eine andere in australien, die allerdings gerade -down/under konstruction- ist. 
die kunstrichtung landart endstand ende der 60er jahre in den USA. als die augen der welt sich staunend der 1. mondlandung zuwendeten, zogen einige künstler bewußt aus den galerien weg in die natur. eine der ersten arbeiten ist die immer wieder zitierte, wenn auch etwas langweilige -spiral jetty- von robert smithson. ein spiraliger damm vom strand ins wasser.
sehr viel interessanter ist da schon die arbeit -dobble negativ- von michael heizer. mit bulldozern und dynamit arbeitete er kilometerlange gräben in die wüste bei las vegas. als errdrelief sollte diese arbeit meditativ erlebt(erwandert) werden.er wollte ein authentisches erlebnis fern ab der galerien und zivilisation erlebbar machen und lehnte jede form der fotografischen dokumentation und medialen vermittlung katerorisch ab.
auch gegen die später aufblühende öko-feministische bewegung grenzte er sich deutlich ab, indem er sagte, es gehe im um kunst und nicht um landschaft!
mittlerweile ist land-art hauptsächlich durch die vielen bilder und bücher über den schottischen künstler andy goldsworthy - der sehr meditativ und ausschließlich mit naturmaterialien arbeitet - sehr bekannt geworden. viele menschen versuchen seine arbeiten nachzuschaffen, wenn sie in der natur sind, doch fehlt ihnen meist die zeit und ausdauer, mit der dieser künstler über stunden und tage an seinen werken arbeitet.
heute wird landart fast nur noch ästhetisch-ökologisch rezipiert. interessant und evolutionär-provokant wird jetzt aber wieder der versuch landart(landschaft) mit urbanem(stadt)raum in einen neuen zusammenhang zu bringen. die sich wie wild gestreute samen schnell verbreitende guerillia-gardening und transition bewegungen sind 1. zeichen dafür.
die idee meines urban landart-camps wurde aus der not geboren, da es keine angebote von großen landschaftsflächen(bauern) gab, und ich in der stadt ohne auto lebe. 
also werden unsere künstler als 1.mit einem fahrrad und einer gelben regenjacke ausgestattet, um die natur/landschafts-reste in flensburg, die begegnung von stadt/kultur und natur zu erforschen. ein gepachtetes, verwaistes gartengrundstück in der nähe der flensburger werft wird uns als basislager(camp) für diese expeditionen dienen.
müssen wir heute natur neu denken, unseren planeten als ein lebendiges wesen erleben? 
kann landart geistiges in der landschaft sichtbar machen und die natur/schöpfung erhöhen? 
werden wir menschen zum mitschöpfer oder zerstörern des lebendigen?...

all diese fragen sollen in unserem camp bearbeitet und zwischen künstlern und interessierten ausgetauscht werden.